Praxis für Asiatische Medizin
Gabriela Lang
Moxibustion
Informationen zu Ihrer Moxibustion (Moxatherapie)
Die Moxatherapie ist ein uraltes Heilverfahren aus der traditionellen, asiatischen Medizin. Indem man brennendes Beifußkraut direkt oder indirekt am Körper anwendet, mobilisiert man reaktiv die Selbstheilungskräfte im Körper. Die direkte Anwendung auf der Haut ist dem erfahrenen Moxatherapeuten vorbehalten. Moxa wendet man gezielt punktuell und vorzugsweise dort an, wo Akupunkturpunkte zu finden sind oder wo sich der Hauptschmerz lokalisiert, großflächig über Hautarealen, z.B. Gelenken oder Reflexzonen innerer Organe. Wärme ist lebensnotwendig. In einem alten Akupunkturwerk heißt es: "Dringen Kälte und Wind in den Körper ein, behandle man mit Moxa."
Wirksame Bestandteile im Moxa-Kraut
Der Volkmund sagt: "Es gibt keine Krankheit, gegen die nicht ein Kraut gewachsen ist." Eines dieser Kräuter ist das Beifußkraut, lateinisch Artemisia vulgaris. In der Therapie nennt man es Moxa- oder Brennkraut. Dieses Kraut wird seit Jahrtausenden gegen eine Vielzahl von Krankheiten eingesetzt. In den letzten Jahren wurden nun auch mit wissenschaftlicher Gründlichkeit das Wesen und die Wirkungsweise der Moxa-Therapie untersucht. So wurden viele wirksame Substanzen im Moxa-Kraut entdeckt, z.B. ätherische Öle, von denen die wichtigsten das Cineol und das Thujaöl sind. Weitere Bestandteile sind das Cholin, Baumharze, die Vitamine A, B, C und D, das Tannin, Kaliumchlorid, Eisen und Magnesium.
Auswirkung der Moxa-Therapie auf den Organismus
• Die Moxa-Therapie bewirkt eine bessere Gewebedurchblutung.
• Sie aktiviert den Stoffwechsel im Gewebe.
• Sie regt über den sogenannten Haut-Organ-Reiz die Organfunktion an. Dieser Reiz
verläuft von der Hautoberfläche, wo die Einwirkung der Moxa-Therapie erfolgt, zum inneren
Organ, das genau an dieser speziellen Hautstelle, wo gemoxt wird, sein Reflexfeld hat. Die
Nervenverbindung verläut von der Haut über die Schaltstelle "Gehirn" zum Organ zurück.
• Die Produktion roter Blutkörperchen wird angeregt. Damit wird die Sauerstoffversorgung im
Körper verbessert. Die roten Blutkörperchen sind nämlich Transporteure für den Sauerstoff.
• Die Fließeigenschaft des Blutes wird verbessert.
• Die Körperabwehr wird angeregt, sowohl im lokalen Bereich wie auch allgemein.
• Der Flüssigkeits-pH-Wert im Gewebe verändert sich zum Alkalischen hin. Das wirkt sich
günstig bei Entzündungsprozessen aus.
• Moxa wirkt desinfizierend, da es bakterientötende Wirkung hat.
• Moxa hat eine beruhigende Wirkung. Es wirkt regulierend auf die Nervenfunktionen und beeinflusst somit Stresserscheinungen und Organneurosen positiv.
Alle diese Wirkungen sind es, die die Moxa-Therapie so wertvoll machen.
Wie erklärt sich die Moxa-Wirkung?
Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass die Moxa-Therapie nach dem Prinzip der Gegenregulation wirkt. Was heißt das? Nehmen wir einmal an, Sie wären ausgekühlt. Dann fangen Sie vielleicht zu zittern an. Dieses Zittern ist eine Gegenreaktion des Körpers, um durch Muskelbewegungen und dadurch bedingte Muskelfaserreibung sowie durch die Durchblutungsförderung und Stoffwechselaktivierung mehr Wärme zu erzeugen. Wenn Sie andererseits zu viele heiße Getränke getrunken haben, wird Ihnen heiß, Sie fangen an zu schwitzen. Dieses Schwitzen ist ebenfalls eine solche Gegenregulation, indem durch Verdunsten des Hautschweißes Wärme abgeleitet wird.
Anwendungsgebiete der Moxa-Therapie
Fasst man die Anwendungsmöglichkeiten von Moxa gruppenweise zusammen, ergeben sich folgende Anwendungsempfehlungen:
• chronische Erkrankungen • Erkrankungen des Atmungssystems • Erkrankungen des Magen-Darm-Systems • Erkrankungen im Bereich der Knochen und Gelenke • hormonelle Störungen • Erkrankungen im Nieren-Blasen-Bereich • Frauenkrankheiten • Kinderkrankheiten • Durchblutungsstörungen • Burn-Out-Syndrom • Erkrankungen des zentralen und besonders des peripheren Nervensystems • diverse Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen, Abwehrschwäche, Rekonvaleszenz •
Falls Sie einmal nach einer Behandlung eine Brandblase entdecken, so ist kein Fehler passiert, sondern eine positive Reaktion eingetreten! Ein Hinweis aus dem Akupunkturwerk Zhenjiu Dacheng: "Wenn sich eine Blase zeigt, so wird der Patient geheilt. Erreicht man die Blase nicht, ist die Krankheit häufig noch nicht ganz überwunden." Wenn Sie eine Blase feststellen, so behandeln Sie diese mit Aloe vera, Calendula-Creme oder Notfall-Creme und teilen mir die Reaktion mit.
Alle aufgezählten Krankheitsbilder stellen kein Heilversprechen dar.
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